Und der Unterschied zu punktuellen Hyperglykämien
In den meisten Fällen haben Diabetiker:innen mit punktuellen Überzuckerungen (Hyperglykämien) zu kämpfen. Das bedeutet Hyperglykämien am Morgen, nach dem Essen oder während der Nacht. Wer sich für die Ursachen dieser Art von Überzuckerungen interessiert, findet hier mein Blog-Artikel dazu.
In diesem Artikel beschäftige ich mich aber mit den Ursachen von konstanten Hyperglykämien. Das bedeutet, das die Betroffenen mehr als 50% der Zeit einen hohen oder sogar sehr hohen Blutzucker haben. Diese Hyperglykämien lassen sich auch nicht in die üblichen Kategorien einteilen, wie bei den punktuellen Überzuckerungen vorgestellt. Die betroffenen Patienten sind oft verzweifelt, da manchmal sogar Ärzte nicht mehr weiterwissen.
Aber auch hier möchte ich betonen, dass es keine «unerklärlichen» Überzuckerungen gibt. Mit einer systematischen Suche kann die Ursache von jeder Art von Hyperglykämie gefunden werden. Deshalb hier eine Zusammenfassung. Meine Quellen sind in erster Linie die medizinische Literatur aber auch Aussagen von Diabetologen, mit denen ich gesprochen habe.
Konstante Überzuckerungen können folgende Ursachen haben, eingeordnet nach der höchsten Wahrscheinlich über alle Diabetiker:innen hinweg, welche insulinpflichtig sind. Natürlich ist bei den einzelnen Gruppen wie Frauen oder Männer, Junge oder Alte, etc. die Ursachen und ihre Häufigkeiten unterschiedlich.
Psychologische Gründe
Viele Menschen kümmern sich schlichtweg nicht oder nur wenig um ihre Blutzuckerwerte. Besonders betroffen sind jugendliche und ältere Diabetiker:innen. Jugendliche leben bekanntlich im Hier und Jetzt und ältere Menschen glauben, dass sie sowieso nicht mehr lange zu leben haben. Für die Betroffenen hat dies aber fatale Konsequenzen. Beinamputationen, Erblindung und andere Folgeerkrankungen sind bereits nach wenigen Jahren die Folge bei sehr starken Blutzuckerentgleisungen.
Es gibt aber auch die Gruppe, welche ab dem hohen Blutzuckerspiegel verzweifelt, keinem Arzt traut und schliesslich nichts unternimmt, weil sie die Situation überfordert.
Fehlendes Wissen und Bewusstsein
Es gibt sehr viele Diabetiker:innen, denen schlichtweg das Wissen fehlt, wie Überzuckerungen systematisch gesenkt werden kann. Bei hohen Überzuckerungen fehlt ihnen sogar das Grundwissen zur intensivierten, konventionellen Insulintherapie. Deshalb sollte unbedingt zuerst ein solches Einführungstraining absolviert werden. Am bekanntesten sind PRIMAS für den Typ1 und MEDIAS2 für den Typ2. Insbesondere in Deutschland, zum Glück nicht in der Schweiz, zeigen sich Ärzte und Krankenkassen mit dem Einsatz von CGM- oder FGM-Geräten sehr zurückhaltend, insbesondere wenn es sich um Diabetiker:innen Typ2 handelt. Die Situation in Österreich kenne ich nicht. Dabei sind solche Glukosemessgeräte gerade in solchen Fällen von entscheidender Bedeutung bei der Ursachenanalyse und der Vermeidung von Überzuckerungen. Irgendwie scheinen einige Ärzte und die Krankenkassen in Deutschland noch nicht begriffen zu haben, dass am falschen Ort gespart wird und die Folgekosten von schlecht behandelten Diabetiker:innen umso höher ausfallen.
Es gibt auch Diabetiker:innen, denen gar nicht bewusst ist, wie schädlich auf die Länge ein hoher Blutzucker sein kann.
Medizinische bzw. physiologische Gründe
Es gibt Diabetiker:innen, welche noch an anderen Krankheiten leiden, welche den Blutzucker beeinflussen können. Typisch sind Krankheiten, welche den Magen-Darm, die Niere oder die Leber betreffen. Aber auch eine temporäre Grippe oder ein Infekt kann den Blutzucker zum Teil massiv ansteigen lassen.
Medikamente und Gifte
Gewisse Medikamente, welche regelmässig eingenommen werden, können den Blutzucker konstant erhöhen, beispielsweise Antipsychotika, Phenytoin, Thiazid-Diuretika, Tacrolimus, Terbutalin und Cyclosporin aber auch zuckerhaltige Vitamine und Medikamente.
Schlussfolgerung
Oft gibt es nicht DIE Ursache von konstanten Überzuckerungen, sondern es ist eine Kombination. So gehen oft Ignoranz und fehlendes Wissen Hand in Hand.
Die Ursachen von konstanten Überzuckerungen können kaum durch den betroffenen Patienten eruiert werden. Es braucht immer die Unterstützung eines Diabetologen. Dabei möchte ich «Diabetologen» betonen, denn ein Allgemeinarzt ist in der Regel hiermit überfordert. Allenfalls müssen noch weitere Fachärzte (dazu gehören auch Psychiater) hinzugezogen werden.
Dies ist der grosse Unterschied zu punktuellen Überzuckerungen, die von jedem Diabetiker bzw. Diabetikerin problemlos selbst reduziert werden können, natürlich unter Aufsicht eines Diabetologen. Dazu biete ich diverse Einsteigerkurse ein, darunter auch ein Gratis-Kurs, welcher das grundsätzliche Vorgehen beschreibt.
Was du über diesen Kurs wissen solltest
ÜBER DEN AUTOR
Dein Diabetes Mentor
Mein Name ist Patrick und ich bin Diabetiker Typ 2 mit Charakteristika eines Typ 1. Dank ICT Plus ® gelte ich als «optimal» eingestellt. Im Januar 2023 hatte ich einen HbA1c von 5.6 und einen TIR von 93%. Das heisst, ich habe kein signifikant höheres Risiko mehr, an den gefürchteten Folgen der Diabetes zu erkranken als ein Stoffwechselgesunder.
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