In diesem Artikel geht es mir nicht darum, dir alle Funktionalitäten der Ernährungs-App YAZIO vorzustellen, sondern wie weit sie dich optimal bei deiner Diät unterstützt und damit dir möglichst viel Arbeit abnimmt.
Zuerst möchte ich nochmals die Anforderungen an eine Ernährungs-App zusammenfassen. Sie muss Folgendes bieten:
Schauen wir uns nun Punkt für Punkt an.
Ernährungsplan und Auswahl der Mahlzeiten
Eine der Schwächen von YAZIO, wie übrigens der meisten Ernährungs-Apps, ist es, dass sie keine Möglichkeiten bieten, einen Ernährungsplan zu erstellen. Hierfür müssen andere Apps wie Mealime oder Paprika benutzt werden. Leider gibt es zwischen YAZIO und diesen Apps keine Schnittstelle.
Du kannst aber ausgewählte Mahlzeiten in die Favoritenliste abspeichern. Ich mache das so, dass ich meine Mahlzeiten in der Reihenfolge wie ich sie zubereiten möchte, in die Favoritenliste abspeichere. So kann ich einen einfachen Mahlzeitenplan erstellen, ohne aber die Rezepte einzelnen Tagen zuzuordnen.
Die Auswahl der Mahlzeiten hingegen lässt keine Wünsche übrig. So kannst du anhand diverser Filter beziehungsweise Kategorien und Unterkategorien dein Rezept auswählen. So kannst du zum Beispiel auch nach Low Carb filtern. Spezielle Diäten wie zum Beispiel die South Beach Diät gibt es aber nicht zur Auswahl. Das wäre wahrscheinlich in der Umsetzung zu aufwändig. Deshalb ist das kein Negativpunkt.
Um nur ein Beispiel zu zeigen: So kannst du die Kategorie „Mittagessen“ wählen und dann eine Subkategorie „Auflauf“. Dort wähle ich dann den Gnocci-Auflauf.
Für die Unterstützung deiner Diät findest du bestimmt auch die richtige Kategorie. So gibt es unter anderem die Kategorie Low Carb, vegetarisch oder vegan.
Was mich besonders überrascht hat, dass ich die meisten Rezepte zu sehr lokalen Spezialitäten aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz gefunden habe. Hier zeigt sich der Vorteil, dass diese App in Deutschland und nicht ausserhalb des deutschsprachigen Raums entwickelt wird.
Einkaufslisten
Hast du eine Mahlzeit ausgewählt, kannst du mit einem Klick diese in die Einkaufsliste abspeichern. Die Einkaufsliste wird pro Mahlzeit separiert.
Die Einkaufsliste hat Checkboxen zu jedem Nahrungsmittel. Dieses kannst du einfach antippen, um es zu streichen.
Es gibt nur eine Einkaufsliste. Sobald du eingekauft hast, kannst du diese löschen.
Die Handhabung ist sehr einfach und absolut intuitiv.
Schön wäre es, wenn man mehrere Einkaufslisten definieren könnte. So möchte ich vielleicht nicht alles am gleichen Tag einkaufen.
Bebilderte Rezepte
Wenn du ein Rezept auswählst, wird oben die Mahlzeit abgebildet. Dies ist oft hilfreich, wenn du dir nicht recht vorstellen kannst, was du überhaupt auswählst.
Dann erhält man drei zentrale Informationen: Die kcal pro Portion, die Bearbeitungszeit und die Komplexität bzw. der Schwierigkeitsgrad.
Nach einer kurzen Beschreibung siehst du die Kategorien bzw. „Tags“ deines Rezepts. Du erfährst zum Beispiel, ob die Mahlzeit zuckerfrei oder vegetarisch ist. Insgesamt können mehr als ein Dutzend Tags angezeigt werden.
Dann folgt eine Liste der Zutaten pro X Portion. Manchmal werden die Zutaten für eine, zwei oder mehr Portionen angezeigt. Dies hängt von der Mahlzeit ab. Warum aber manchmal Zutaten für 2 und dann wieder für ein ganz ähnliches Rezept 4 Portionen angezeigt wird, ist nicht klar. Einfacher wäre es, die Zutaten würde zum Beispiel immer für 2 Portionen angezeigt.
Nach den Zutaten folgt eine Kochanleitung und die hierfür benötigte Gesamtzeit. Diese schliesst nicht nur die Zubereitungszeit sondern auch die Back-oder Garzeit mit ein. Eine Aufteilung nach Zubereitungs- und Gesamtzeit wäre noch hilfreich. Ansonsten gibt es nichts zu kritisieren.
Am Schluss werden die Kalorien und alle Nährwerte, also auch Mikronährstoffe wie Mineralstoffe oder Vitamine aufgelistet inkl. Menge in g bzw. mg.
Hast du die Mahlzeit zubereitet, kannst du mit einem Klick die Mahlzeit in dein Ernährungstagebuch hinzufügen und dabei die Mahlzeitart wie Mittag- oder Abendessen auswählen. Auch die Portion oder Menge in Gramm kannst du definieren.
Ernährungstagebuch
Beim Ernährungstagebuch hast du zuoberst eine Übersicht bezüglich der gegessenen und verbrannten Kalorien sowie der zu dir genommenen Makronährstoffe.
Das Ernährungstagebuch wird nach Frühstück, Mittagessen, Abendessen und Snacks gegliedert.
Du kannst diese aufklappen und siehst dann, welche Nahrungsmittel du gegessen und was du getrunken hast mit Angabe der Kalorien (kcal) und Gewicht (g) pro Nahrungsmittel.
Zudem erhälts du die Information der konsumierten Kalorien und der Makronährstoffe Kohlenhydrate, Eiweiss und Fett wie auch der Mikronährstoffe insgesamt. Dies ist vorbildlich und bieten nur wenige Apps.
Zu den Mahlzeiten kannst du noch die getrunkene Wassermenge hinzufügen.
Kalorien- und Nährstoffkontrolle bzw. statistische Auswertungen
Die statistischen Auswertungen werden nach verschiedenen Kategorien gegliedert, wie zum Beispiel Nahrungsenergie, Nährwertaufnahme bzw. Makronährstoffwerte, Aktivitätsenergie oder Mikronährstoffe wie Vitamine.
Du kannst eine Auswertung pro Tag, Woche oder Monat erhalten. Dabei wird der Tagesdurchschnitt an kcal und der Zielwert, den du zu Beginn eingegeben hast, angegeben.
Für den Rest wie zum Beispiel die Makronährstoffe gibt es aber nur eine Angabe der effektiv konsumierten und keine Angabe von Zielwerten oder Defiziten.
Was mir somit fehlt ist eine Auswertung nach Nährstoffen und dem Defizit. Wenn ich zum Beispiel eine Low Carb Diät mit max. 40% Kohlenhydrate mache, wüsste ich gerne, wie viel Prozent Kohlenhydrate ich effektiv zu mir genommen habe.
Zudem wäre es sehr hilfreich, wenn aufgezeigt würde, welche Defizite ich bei den Mikronährstoffen habe. Denn hierfür gibt es von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung Zielwerte bzw. Richtwerte.
Die Statistik gibt viele Hinweise zur Ist-Situation, aber ausser dem Vergleich zum Zielwert der Energie in kcal keine wirklich nützlichen Hinweise, um Defizite zu erkennen, welche für die Korrektur meiner Diät nützlich wären.
Ich kann diese natürlich manuell ausrechnen, was aber aufwändig ist.
Es gibt auch keine Schnittstelle, wo ich die Daten zum Beispiel als Excel herunterladen kann, um weitere Auswertungen zu machen.
Schnittstelle zu den bekanntesten Fitness- und Körperüberwachungs-Apps
Du kannst deine körperliche Aktivitäten manuell eingeben. So kannst du zum Beispiel sagen, wie lange und über welche Distanz du joggen warst. Dann wird die verbrauchte Energie in kcal berechnet.
Die gemachten Schritte werden zudem automatisch erfasst. Yazio kann mit verschiedenen Fitnessapps verbunden werden, darunter:
Über diese Schnittstellen werden die verbrauchten kcal und allenfalls noch weitere Körperwerte wie der Blutdruck geliefert. Diese Verbindungen ermöglichen somit eine nahtlose Synchronisation von Fitness- und Ernährungsdaten.
Du kannst auch manuell dein Gewicht eingeben, was mit deinem Zielgewicht verglichen wird. Eine Schnittstelle zu Körperwertemess-Apps gibt es aber nicht. Diese Werte wie zum Beispiel den Blutzucker oder den Bauchumfang kannst du aber manuell eingeben.
Weitere Erfolgsfaktoren wie zum Beispiel den Schlaf lässt sich nicht tracken, da eine Schnittstelle zu den entsprechenden Apps fehlt.
Sonstiges
Es gibt einen Kalender, wo du auf die Daten einzelner Tage zugreifen kannst.
Die App bietet viele weitere Funktionalitäten und Möglichkeiten, wie eine Community.
Für mein Betrachtung interessant ist aber die Unterstützung von Intervallfasten mit Hilfe eines Trackers. Dabei kannst du verschiede Modi auswählen wie zum Beispiel 16:8.
Mein Fazit
Die YAZIO-App unterstützt mich sehr gut in der Automatisierung meines Ernährungsmanagements. Sie ist äusserst intuitiv zu bedienen, so dass ich noch nie ein Anleitung gebraucht hätte.
Die grösste Schwäche ist, dass es keine Möglichkeit gibt, einen Ernährungsplan zum Beispiel nach Wochen zu erstellen. Weitere Schwächen zeigt sie in der statistischen Auswertungen. IST-Werte werden zwar angezeigt, aber ausser bei den Kalorien gibt es keinen Vergleich von IST und SOLL, was sehr hilfreich wäre, um die Diät besser zu steuern bzw. zu optimieren.
Ich gebe der App 7 von 10 möglichen Punkten und damit kann ich diese App empfehlen. Mir hat sie eine erfolgreiche Ernährungsumstellung erst ermöglicht
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ÜBER DEN AUTOR
Dein Diabetes Mentor
Mein Name ist Patrick und ich bin Diabetiker Typ 2 mit Charakteristika eines Typ 1. Dank ICT Plus ® gelte ich als «optimal» eingestellt. Im Januar 2023 hatte ich einen HbA1c von 5.6 und einen TIR von 93%. Das heisst, ich habe kein signifikant höheres Risiko mehr, an den gefürchteten Folgen der Diabetes zu erkranken als ein Stoffwechselgesunder.
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